26.11.2023
Theaterpreis DER FAUST für Intendant und Regisseur Alexander Riemenschneider
Ausgezeichnet wurde er für seine Inszenierung „Das Kind träumt“ (16+) von Hanoch Levin
Am Samstagabend wurden am Thalia Theater Hamburg die diesjährigen Preisträger*innen des Deutschen Theaterpreises DER FAUST 2023 ausgezeichnet. Die Auszeichnung in der Kategorie „Inszenierung Theater für junges Publikum“ ging an Intendant und Regisseur Alexander Riemenschneider für seine Inszenierung „Das Kind träumt“ (16+) von Hanoch Levin.
Die Jury würdigt „die außergewöhnlich mutige Darstellung des hoch-literarischen Textes des israelischen Autors Hanoch Levin, die ein jugendliches wie erwachsenes Publikum schonungslos mit dem Thema Flucht, Krieg und Vertreibung konfrontiert. (…) Die Wahl dieses Stückes von hoher literarischer Qualität erweitert dabei den üblichen Kanon der Kinder- und Jugendliteratur um wichtige Themen. (…) Ein Parforceritt, ein beispielhaftes Wagnis des gesamten, vielköpfigen Produktionsensembles mit allegorischer Intensität zum Weltgeschehen.“
DER FAUST wird verliehen vom Deutschen Bühnenverein in Kooperation mit der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und der Kulturstiftung der Länder. Er ehrt herausragende künstlerische Leistungen, die die Vielfalt der Theaterlandschaft in Deutschland widerspiegeln. Insgesamt waren in diesem Jahr 40 Künstler*innen in 12 Kategorien nominiert.
Die Jury würdigt „die außergewöhnlich mutige Darstellung des hoch-literarischen Textes des israelischen Autors Hanoch Levin, die ein jugendliches wie erwachsenes Publikum schonungslos mit dem Thema Flucht, Krieg und Vertreibung konfrontiert. (…) Die Wahl dieses Stückes von hoher literarischer Qualität erweitert dabei den üblichen Kanon der Kinder- und Jugendliteratur um wichtige Themen. (…) Ein Parforceritt, ein beispielhaftes Wagnis des gesamten, vielköpfigen Produktionsensembles mit allegorischer Intensität zum Weltgeschehen.“
DER FAUST wird verliehen vom Deutschen Bühnenverein in Kooperation mit der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und der Kulturstiftung der Länder. Er ehrt herausragende künstlerische Leistungen, die die Vielfalt der Theaterlandschaft in Deutschland widerspiegeln. Insgesamt waren in diesem Jahr 40 Künstler*innen in 12 Kategorien nominiert.
Zu Alexander Riemenschneider
Alexander Riemenschneider studierte Germanistik, Musik- und Medienwissenschaft in Bonn sowie Regie an der Theaterakademie Hamburg. Seit 2009 arbeitete er als freischaffender Regisseur im Schauspiel und Musiktheater, u. a. am Deutschen Theater Berlin, am JungenSchauspielHaus Hamburg und am Theater Bremen. Seit 2021 leitet er gemeinsam mit Christina Schulz als Intendanz-Duo das Theater an der Parkaue – Junges Staatstheater Berlin. In seiner Regie sind neben „Das Kind träumt (16+) aktuell zu sehen die Romanadaption „Krummer Hund“ (14+) und das Familienstück „Das Spiel“ (5+). Im Januar 2024 feiert seine Inszenierung „Was ihr wollt“ von William Shakespeare Premiere.
Presseporträts zum Download
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Zum Stück „Das Kind träumt“ von Hanoch Levin
Nachts brechen Soldaten in die heile Welt einer Familie ein. Das Kind wird mit seiner Mutter in die Flucht getrieben. Sie gelangen an Bord eines Schiffs, das aber keinen Hafen findet. Eine Odyssee zu den Abgründen der Menschlichkeit beginnt. Und immer begleitet das Kind die Frage: Ist das die Wirklichkeit oder ein böser Traum?
In einem clownesken Traumspiel macht sich Regisseur Alexander Riemenschneider mit seinen Schauspieler*innen, einer Puppenspielerin und Live-Musiker*innen auf die Suche nach Verantwortung in einer erkalteten Welt. Das Stück steht seit Januar 2023 auf dem Spielplan.
Der israelische Dramatiker Hanoch Levin stellt in seiner Tragödie „Das Kind träumt“ – mit düsterem Humor und Mitteln der Verfremdung – Flucht und Vertreibung als universelle Erfahrungen dar und untersucht zugleich die Kraft des Theaters, Trost zu spenden. Beim Schreiben hatte er die Irrfahrt des Schiffs St. Louis vor Augen, das 1939 aus Hamburg aufbrach und in Kuba vor den Schrecken des Nationalsozialismus Asyl suchte, abgewiesen wurde und gezwungen war nach Europa zurückzukehren.
Nächste Termine:
Di, 12.12., 10:00 Uhr (wenige Restkarten) / Di, 20.02., 18:00 Uhr / Mi, 21.02., 10:00 Uhr
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Weitere Informationen zur Inszenierung
In einem clownesken Traumspiel macht sich Regisseur Alexander Riemenschneider mit seinen Schauspieler*innen, einer Puppenspielerin und Live-Musiker*innen auf die Suche nach Verantwortung in einer erkalteten Welt. Das Stück steht seit Januar 2023 auf dem Spielplan.
Der israelische Dramatiker Hanoch Levin stellt in seiner Tragödie „Das Kind träumt“ – mit düsterem Humor und Mitteln der Verfremdung – Flucht und Vertreibung als universelle Erfahrungen dar und untersucht zugleich die Kraft des Theaters, Trost zu spenden. Beim Schreiben hatte er die Irrfahrt des Schiffs St. Louis vor Augen, das 1939 aus Hamburg aufbrach und in Kuba vor den Schrecken des Nationalsozialismus Asyl suchte, abgewiesen wurde und gezwungen war nach Europa zurückzukehren.
Nächste Termine:
Di, 12.12., 10:00 Uhr (wenige Restkarten) / Di, 20.02., 18:00 Uhr / Mi, 21.02., 10:00 Uhr
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Weitere Informationen zur Inszenierung
Die ganze Jury-Begründung
„DER FAUST geht in der Kategorie Inszenierung Theater für junges Publikum an „Das Kind träumt“ von Alexander Riemenschneider für die außergewöhnlich mutige Darstellung des hoch-literarischen Textes des israelischen Autors Hanoch Levin (1943 – 1999), die ein jugendliches wie erwachsenes Publikum schonungslos mit dem Thema Flucht, Krieg und Vertreibung konfrontiert und dabei auch riskiert, dass die Zuschauer:innen phasenweise Düsterness und Hoffnungslosigkeit aushalten müssen.
Die Wahl dieses Stückes von hoher literarischer Qualität erweitert dabei den üblichen Kanon der Kinder- und Jugendliteratur um wichtige Themen. Der spielerische wie zärtliche Umgang mit einer Kinds-Puppe ist dabei ergreifend, wodurch sich die traumhaft angeordnete (aber nicht verortete) Erzählweise – einer Reise in den Tod – im Laufe der Inszenierung zunehmend, wie schmerzhaft verdichtet.
Die Spieler:innen poetisch, grotesk mit Text und wenigen Requisiten jonglieren und dabei niemals moralisieren. Ein Parforceritt, ein beispielhaftes Wagnis des gesamten, vielköpfigen Produktionsensembles mit allegorischer Intensität zum Weltgeschehen – diese Leistung wird von der Preisträger:innen-Jury besonders hervorgehoben. Die Wahl dieses Stückes trägt darüber hinaus zur Erweiterung des qualitativen Repertoires im Jugendtheater bei.“
Weitere Informationen zu DER FAUST
Die Wahl dieses Stückes von hoher literarischer Qualität erweitert dabei den üblichen Kanon der Kinder- und Jugendliteratur um wichtige Themen. Der spielerische wie zärtliche Umgang mit einer Kinds-Puppe ist dabei ergreifend, wodurch sich die traumhaft angeordnete (aber nicht verortete) Erzählweise – einer Reise in den Tod – im Laufe der Inszenierung zunehmend, wie schmerzhaft verdichtet.
Die Spieler:innen poetisch, grotesk mit Text und wenigen Requisiten jonglieren und dabei niemals moralisieren. Ein Parforceritt, ein beispielhaftes Wagnis des gesamten, vielköpfigen Produktionsensembles mit allegorischer Intensität zum Weltgeschehen – diese Leistung wird von der Preisträger:innen-Jury besonders hervorgehoben. Die Wahl dieses Stückes trägt darüber hinaus zur Erweiterung des qualitativen Repertoires im Jugendtheater bei.“
Weitere Informationen zu DER FAUST