Beautiful Thing (14+)

Ein urbanes Märchen von Jonathan Harvey Aus dem Englischen von Lisa Wegener
Ein Hochhaus, eine Etage. Jamie, Ste und Leah wohnen nebeneinander. Jamie schwänzt manchmal die Schule, für Ste ist es zuhause manchmal zu gefährlich. Leah ist von der Schule geflogen und nervt nun alle mit viel zu lauter Musik, die sie braucht, um Halt zu finden. Jamie und Ste verlieben sich. Sandra, die Jamie ganz allein großzieht, versucht alles im Griff zu haben, auch weil sie weiß, dass alle alles mitkriegen. Tony, ihr Freund, will helfen. Und gemeinsam erzählen sie von queerer Liebe, extremer Nähe, von der Suche nach Identität und von der schwierigen, aber wichtigen Aufgabe, bei sich zu bleiben, gerade wenn der Wunsch, dazuzugehören oder sich abzugrenzen, stark ist.
Als Jonathan Harvey 1993, in den Nachbeben der AIDS-Krise, „Beautiful Thing“ schrieb, waren LGBTQIA+ Geschichten vom Schmerz dieser Zeit geprägt. Für Harvey war es wichtig, dem eine queere Liebes-Komödie entgegenzusetzen, die gleichzeitig auch von Klasse und Care-Arbeit erzählt. Für die Parkaue wird dieses Stück neu übersetzt. Regisseurin Babett Grube und ihr Team möchten mit der Inszenierung einen Raum eröffnen, in dem eine Auseinandersetzung mit fluider Identität, community und dem, was eine normative Gesellschaft unseren Körpern zuschreibt, stattfinden kann.


Nominiert für den IKARUS Theaterpreis 2024 in der Kategorie Jugendtheater.

Termine

https://www.parkaue.de Theater an der Parkaue Parkaue 29, 10367 Berlin
Fr 24.01.
10:00
https://www.parkaue.de Theater an der Parkaue Parkaue 29, 10367 Berlin
Fr 31.01.
10:00
https://www.parkaue.de Theater an der Parkaue Parkaue 29, 10367 Berlin
Di 11.03.
10:00

Mehr

Anbindung an den Rahmenlehrplan
Ethik · 7. – 10. Klasse
  • Themenfeld „Wer bin ich?“ – Identität und Rolle: Wie wird meine Geschlechtsidentität gesellschaftlich geprägt?, Freundschaft und Liebe
  • Themenfeld „Wie frei bin ich?“ – Freiheit und Verantwortung, Handlungs- und Willensfreiheit, Entscheidungen und Grenzen
  • Themenfeld „Was ist der Mensch? – Mensch und Gemeinschaft“, Thema „Toleranz und Konflikte“, Wie geht unsere Gesellschaft mit Vielfalt um (z. B. in ethnischer, kultureller, sozialer, religiöser, weltanschaulicher, politischer oder sexueller Hinsicht)?

L-E-R · 7. – 10. Klasse
Themenfeld „Miteinander Leben – soziale Beziehungen“, mögliche Konkretisierung: historisches, traditionelles und gegenwärtiges Verständnis von Familie und anderen Lebensformen

Sozialwissenschaft/Wirtschaftswissenschaft · 9. – 10. Klasse
Themenfeld „Familie im Umbruch“, Thema „Familie – ein Begriff, viele Varianten“, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft

Deutsch · 9. – 10. Klasse
Literarische Texte – Drama

Politische Bildung · 9. – 10. Klasse
  • Kompetenz „Bildung zur Akzeptanz von Vielfalt (Diversity)“
  • Themenfeld „Armut und Reichtum“, Soziale Ungleichheit und die Dimensionen Geschlecht, sexuelle Orientierung und Herkunft/Milieu

Englisch
  • 7. – 10. Klasse: Themenfeld „Gesellschaft und öffentliches Leben“, Thema: „Gesellschaftliches Zusammenleben“ – Lebenskonzepte, Stereotype, Mobbing
  • Sek II · 1. Kurshalbjahr: „Individuum und Gesellschaft“ – Changing roles of men and women
  • Sek II · 2. Kurshalbjahr: „Nationale und kulturelle Identität“ – Overcoming prejudice in society

Philosophie
  • 1. Kurshalbjahr · phi-1 / PHI-1: Werte und Normen
  • 2. Kurshalbjahr · phi-2 / PHI 2: Mensch und Gesellschaft
    Themenfeld: Ethisch-praktischer Reflexionsbereich z. B. mit dem Schwerpunkt Analyse und Kritik ethischer Positionen und gesellschaftlich anerkannter moralischer Verhaltensregeln
    Themenfeld: Geschichtlicher, gesellschaftlicher und anthropologischer Reflexionsbereich z. B. mit dem Schwerpunkt Reflexion historischer und gegenwärtiger Modelle von Geschichte, Staat und Gesellschaft
Inhaltliche Hinweise
Thematisierung von häuslicher Gewalt, Mobbing und Gewalterfahrung in der Schule, Queerfeindlichkeit, Angst, Drogenkonsum, Klassismus

Textliche Schilderung von Gewalt: Ein*e Schauspieler*in erzählt vom Vater, der mit blutender Kopfwunde zu Boden geschlagen wurde.

Szenische Darstellung von
  • Gewalt: Einige verbale und laute Streitgespräche
  • Gewalt gegen sich selbst: Eine Schauspielerin trägt einen Motorradhelm und schlägt ihren Kopf gegen das Bühnenbild
  • Einem Drogenrausch: Eine Schauspielerin bricht nach einem Konzertauftritt zusammen
  • Intimität: Zwei lange und intensive Küsse zwischen zwei Schauspieler*innen

Reproduktion von queerfeindlicher Sprache
Sensorische Reize
Einsatz von Licht
  • Bunte wechselnde Diskolichter zum Einlass
  • Häufig abrupte Lichtwechsel
  • Für ca. 1 Minute Dunkelheit
  • Im Bühnenraum hängt ein Vorhang bestehend aus Cds, die beleuchtet werden und reflektieren

Einsatz von Musik und Geräuschen
  • Häufig laute elektronische Musik
  • Kurze und laute Musikeinspieler, die meist durch Fingerschnipsen einer Schauspielerin initiiert werden
  • Insektengeräusch für ca. 1 Minute
  • Musik aus einem Ghettoblaster, die mit einem Megafon verstärkt wird und von einer Schauspielerin durchs Publikum getragen wird
  • einmaliger Einsatz eines stimmverzerrenden Mikrofons

Interaktion mit Publikum
  • In der Einlasssituation werden den Zuschauer*innen Gegenstände aus einem Bauchladen angeboten
  • Während des Stücks stehen, sitzen und liegen Schauspieler*innen temporär in der Mitte der Zuschauer*innentribüne und gucken den Zuschauer*innen direkt in die Augen, sprechen sie an oder fordern sie auf Gegenstände in die Luft zu halten. Die Interaktion ist natürlich freiwillig.
  • An einer Stelle betritt eine Schauspielerin vom oberen Rang den Zuschauer*innenraum

Sonstige Effekte
  • Einsatz einer Nebelmaschine
  • Die Bühne dreht sich temporär

Trailer

Musik Teaser: Rocket Jr · Scuttle · courtesy of www.epidemicsound.com

Dauer: 65 Minuten
Spielort: Bühne 3
ab 14 Jahren · 8. – 13. Klasse
Premiere: 12. Mai 2023
Regie: Babett Grube Bühne: Camille Lacadee Kostüme: Andrea Barba Musik: houaïda Dramaturgie: Alicia Agustín Künstlerische Vermittlung: Soraya Reichl, Nils Erhard