Die Nashörner (14+)
mit integrierter künstlerischer Audiodeskription
Tanzstück nach Eugène Ionesco Aus dem Französischen von Claus Bremer und H.R. Stauffacher · auf Deutsch und Englisch
Ein ganz normaler Tag in einer ganz normalen Stadt – doch da rast plötzlich ein Nashorn durch die Straßen. Kann das wirklich passiert sein, fragen sich die Einwohner*innen. Niemand reagiert, stattdessen wird spekuliert, woher es kommt und wie viele Hörner es hat. Wenig später stürmt ein zweites Nashorn vorbei und kurz darauf erfasst das Unglück die ganze Stadt: Einwohner*innen fühlen sich nicht gut, ihre Haut verhärtet sich zu einem Panzer, ihre Stimmen werden heiser, bis sie nur noch schnaufen. Adern schwellen an, die Körpertemperatur schießt in die Höhe und schließlich werden sie selbst zu Nashörnern, die durch Wände brechen, Häuser ins Wanken bringen und alles zertrampeln. Am Ende bleibt nur noch ein Mensch übrig.
„Die Nashörner“ von Eugène Ionesco erzählt vom Faschismus und zeigt auf, wie dieser schrittweise die gesamte Gesellschaft erschüttert. Seit Jahren gewinnen europaweit rechtpopulistische und rechtsextreme Parteien immer mehr an Stärke. Der Rechtsruck wächst. Choreograf*in URSina Tossi verwandelt den modernen Klassiker in ein Tanzstück mit integrierter künstlerischer Audiodeskription für Menschen mit und ohne Sehbehinderungen.
„Die Nashörner“ von Eugène Ionesco erzählt vom Faschismus und zeigt auf, wie dieser schrittweise die gesamte Gesellschaft erschüttert. Seit Jahren gewinnen europaweit rechtpopulistische und rechtsextreme Parteien immer mehr an Stärke. Der Rechtsruck wächst. Choreograf*in URSina Tossi verwandelt den modernen Klassiker in ein Tanzstück mit integrierter künstlerischer Audiodeskription für Menschen mit und ohne Sehbehinderungen.
Tastführung
Vor den Vorstellungen finden Tastführungen für blindes und sehbehindertes Publikum statt. Dabei stellen sich die Performer*innen vor und die Bühne, Kostüme und Requisiten können ertastet werden.
Die Tastführung beginnt immer 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn und findet nur nach vorheriger Anmeldung bis zwei Werktage vor der Vorstellung statt.
Anmeldung beim Besucher*innenservice per Telefon oder Mail:
030.55 77 52 52
service@parkaue.de
Die Tastführung beginnt immer 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn und findet nur nach vorheriger Anmeldung bis zwei Werktage vor der Vorstellung statt.
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030.55 77 52 52
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Mehr
Audiodateien zum Stück
Programmheft als Audio
Audioflyer
Sensible Inhalte
Thematisierung von Faschismus, Zerstörung, Angst, Gewalt und Entmenschlichung.
Textliche Schilderung von
Szenische Darstellung von
Reproduktion von rassistischer Sprache.
Textliche Schilderung von
- Diktatoren: Während des Einlasses läuft ein Lied, in dem Adolf Hitler und Mussolini genannt werden.
- Panik: Das Ensemble spricht von einer inneren Unruhe und Angst, da sich ein Ehepartner in ein Nashorn verwandelt hat.
- Einem großen Brand: Das Ensemble erzählt davon, dass die ganze Stadt brennt und sie sich fragen, ob sie jemand rettet.
- Bedrohung: Das Ensemble ruft laut „I will crush you”/“Ich zertrete dich!“.
- Epidemie: Über eine Toneinspielung wird von einer Rhinozeritis erzählt, die sich in der Bevölkerung ausbreitet.
- Kannibalismus: An einer Stelle erzählt das Ensemble davon, wie sie sanft die Knochen eines toten Körpers brechen, das Fleisch herausreißen und es den Vögeln zum Fraß vorwerfen.
- Erdbeben: Das Ensemble beschreibt eine vorbei stürmende Nashornherde, die die Erde zum Beben bringt.
- Isolation: Ein Schauspieler erzählt davon, dass er der letzte Mensch ist und sich alle anderen draußen in Nashörner verwandelt haben.
Szenische Darstellung von
- Angst: Das Ensemble entdeckt einen Vorhang und fängt an zu schreien, sich gegenseitig mit Panik anzustecken.
- Militär: Das Ensemble formiert sich zu einer Gruppe, die unter lauten Befehlsrufen eine synchrone Choreografie tanzen.
- Verwandlungen: An vielen Stellen des Stücks verwandeln sich menschliche Körper zu tierischen Körpern. Oft entstehen daraus laute Atemgeräusche und Schreie. Auch bewegen sie sich nah aufs Publikum zu.
- Gewalt/staatliche Gewalt: In einem Tanzsolo lässt eine Tänzerin sinnbildlich ihren Körper zu einer Waffe werden.
- Einem Splatter: Das Ensemble performt Szenen wie in einem Splatterfilm. Sie machen Bewegungen, wie z. B. Kopf abschneiden, Herz aus dem Körper reißen, in Körper stechen, mit einer imaginären Waffe auf Körper zielen, zu Boden fallen usw. Dazu schreien sie laut.
- Religiösen Ritualen: In einer Szene stellt das Ensemble Bilder wie das letzte Abendmahl oder Jesus am Kreuz nach.
- Ausziehen und Nacktheit: Das Ensemble nimmt sich gegenseitig Kleidungstücke ab, einer der Schauspieler*innen bleibt entblößt liegen.
- Einer Beerdigung: An einer Stelle beginnt das Ensemble zu weinen, dann wird ein Schauspieler vom restlichen Ensemble wie ein toter Körper auf den Händen getragen. Dazu beginnt er zu singen.
Reproduktion von rassistischer Sprache.
Sensorische Reize
Einsatz von Licht
Einsatz von Musik und Geräuschen
Interaktion mit dem Publikum
Publikumssituation
Sonstige Effekte
- Das gesamte Stück ist in dunklen Lichtstimmungen geleuchtet.
- Der Bühnenraum färbt sich in rote, silberne, goldene Lichtstimmungen.
- Ein Umbau passiert in völliger Dunkelheit.
- In einer Szene gibt es einen großen Schatten an der Bühnenwand.
Einsatz von Musik und Geräuschen
- Das gesamte Stück über kommt es zu vielen Einsätzen von lauter Technomusik mit Bass.
- An einigen Stellen überlagern sich Musik und gesprochener Text.
- An einigen Stellen parallele laute Schreie und Rufe.
- An zwei Stellen des Stücks werden Bühnenpodeste umgeworfen.
Interaktion mit dem Publikum
- Das Ensemble bewegt sich gegen Ende des Stücks in den Zuschauer*innenraum hinein.
- Am Ende tritt eine Tänzerin nah an die erste Publikumsreihe heran und streckt den Zuschauer*innen ihre Hand entgegen.
Publikumssituation
- Während des Einlasses tanzt das Ensemble auf der Bühne zu lauter Musik eine Choreografie.
- Das Publikum sitzt auf Stühlen auf einer Zuschauer*innentribüne.
Sonstige Effekte
- Das Stück beginnt in einem leicht nebeligen Raum. Während des Stücks kommt es in weiteren Szenen zum Einsatz einer Nebelmaschine.
- Die Kostüme haben reflektierende Stellen und sind mit Nieten, Metallringen und Ketten versehen, die bei bestimmten Bewegungen hörbar sind.
- Das Bühnenbild besteht aus faltigen, silbernen und reflektierenden Vorhängen, die im Bühnenraum verteilt hängen.
- An drei Stellen des Stücks fallen Stoffvorhänge von der Bühnendecke herunter.
- Während des Stücks zieht sich ein großer, faltiger Vorhang über die rechte Bühnenseite.
- Im gesamten Stück gibt es englische Sätze, die größtenteils ins Deutsche übersetzt werden.
Dauer: 80 Minuten
Spielort: Bühne 2
ab 14 Jahren · 8. – 13. Klasse
auf Deutsch und Englisch
Premiere: 03. April 2025
Choreografie und Regie: URSina Tossi
Bühne: Lea Kissing
Kostüme: Nina Divitschek
Musik: Johannes Miethke
Co-Kreation: Sakshi Jain, Ingjerd Solheim
Audiodeskription und Mitarbeit Dramaturgie: Anngret Schultze
Beratung Audiodeskription: Naomi Sanfo-Ansorge
Dramaturgie: Leonie Graf
Künstlerische Vermittlung: İlayda Schattner