Fachtag Diskriminierungs­sensible Schule: Antirassismus

Für Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen
Viele Schulen und Theater machen sich auf den Weg, diskriminierende Strukturen in ihrem Arbeitsalltag abzubauen. Aber wie kann eine antirassistische Arbeit in der eigenen Institution eigentlich aussehen? Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es und welche unterstützenden wohlwollenden Lernräume braucht es?
Auch in dieser Spielzeit lädt das Theater an der Parkaue wieder Expert*innen zum Thema Antirassismus in Bildung und Kultur ein. In Workshops und durch Impulsbeiträge wollen wir Pädagog*innen einen gemeinsamen Lernraum eröffnen und Wissen und Tools vermitteln, um diskriminierungssensibel im Schulalltag agieren zu können. Der interdisziplinär angelegte Fachtag ermöglicht die Vernetzung und den Austausch von Lehrer*innen und Pädagog*innen an der Schnittstelle von Theorie und Praxis.

Der Fachtag ist ein Fortbildungsangebot für Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen der Länder Berlin und Brandenburg. Die Veranstaltung ist leider nicht auf allen Ebenen barrierefrei – bitte teilen Sie uns mit, welche Bedarfe Sie haben.

Im Rahmen des Fachtags wird eine gemeinsame Mittagspause im Theater mit Speisen des Restaurant Aastha (www.aastharestaurant.de) stattfinden. Infos zum Menü und die Abfrage zur Teilnahme erfolgt wenige Tage vor dem Fachtag per E-Mail.

Anerkennung als Fortbildung

Berlin

Unter der Kursnummer 24.1-118930 können sich (registrierte) Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen des Landes Berlin unter Fortbildung Berlin anmelden.

Für die Teilnahme ist die Anmeldung zur Einführungsveranstaltung sowie einem Workshop notwendig.

Anmeldung zur Einführungsveranstaltung
Kursnummer: 24.1-118930

Workshop: Rassistische Denkmuster in der Schule reflektieren
Kursnummer: 24.1-118932
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Anmeldung

Workshop: Antirassistische Praxis in der Schule
Kursnummer: 24.1-118933
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Anmeldung

Workshop: Intersektionale Pädagogik mit Schwerpunkt Antirassismus
Kursnummer: 24.1-118934
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Anmeldung

Brandenburg

Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen des Landes Brandenburg können den Fachtag als Ergänzungsangebot im FortbildungsNetz des Landes Brandenburg unter der Anerkennungsnummer 240222-44.11-46512-231218.3 finden. Eine Anmeldung über das FortbildungsNetz des Landes Brandenburg ist nicht möglich.

Anmeldung über den Besucher*innenservice: service@parkaue.de oder 030.55 77 52 52

Termine

Aktuell keine Termine

Programm

Workshop: Rassistische Denkmuster in der Schule reflektieren

Wenn es um das Thema Rassismus geht, kommen bei uns allen viele Fragen auf: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff othering? Und wo tauchen im Kontext Schule diskriminierende Zuschreibungen auf? Wie kann ich mit Schüler*innen, aber auch Kolleg*innen über Rassismus sprechen? Auf welche Weise reagiere ich auf konkrete Anfeindungen, die mir im Schulalltag begegnen und wie erkenne ich diese in Lehrbüchern? In unserem Workshop reflektieren wir angelernte Denkmuster und unterschiedliche Diskriminierungsebenen. Gemeinsam teilen wir Tools, damit eine antirassistische Praxis in der Schule gelingen kann.

Workshopleitung: Mohammed Jouni

Mohammed Jouni (er/ihn) hat die politische Selbstorganisation „Jugendliche Ohne Grenzen" mit aufgebaut und setzt sich u.a. als Vorstand des BumF (Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V.) für die Rechte (junger) Geflüchteter ein. Dafür wurde Mohammed Jouni vom Bundespräsidenten im Jahr 2021 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Zu Antidiskriminierung, Antirassismus, Empowerment, Partizipation, Kinderrechte, Flucht und Migration arbeitet Mohammed Jouni seit 2005 als Bildungsreferent und Lehrbeauftragter u. a. aus der Position einer Person of Color mit Fluchterfahrung. Mohammed Jouni leitet Workshops in Schulen an und arbeitet dabei sowohl mit Schüler*innen ab der 3. Klasse als auch mit Lehrer*innen.
Foto: Layla Kübler

Workshop: Antirassistische Praxis in der Schule

Wie hängt Rassismus mit schulischem Wohlbefinden zusammen und was braucht es für eine antirassistische Schulpraxis? Über Lehrmaterial, Rahmenlehrpläne und Projekttage hinaus, sind es Themen wie Notengebung, Elternarbeit, SuS-L-Beziehungen, Konfliktbewältigung, Empowerment, Allyship, SEL u.v.m., die im Zusammenhang mit Rassismus an Schulen oft zu kurz kommen. Der Workshop ermöglicht einen ganzheitlichen und differenzierten Blick auf Rassismus an Schulen und setzt über theoretische Erschließungen und Beispiele Praxis-Impulse.

Workshopleitung: Angelo Camufingo

Angelo Camufingo (er/ihn) ist freier Antirassismus- und Bildungsreferent, Berater, und Trainer/Dozent zu verschiedenen Themen in den Bereichen Diversität, Equity, Inklusion und Social Justice. Er ist außerdem Prozessbegleiter und Supervisor im Rahmen diversitätssensibler und diskriminierungskritischer Organisationsentwicklung. Neben seiner Freiberuflichkeit ist er Co-Projektleitung des KomPAD (Kompetenznetzwerk Anti-Schwarzer Rassismus) für Each One Teach One (EOTO) e.V. und forscht über seine Arbeit hinaus frei zu rassifizierten Emotionen, diskriminierungskritischer Lehre und kolonialen Kontinuitäten im deutschen Bildungssystem.
Foto: Dennis Krischker

Workshop: Intersektionale Pädagogik mit Schwerpunkt Antirassismus

Im Workshop besprechen wir die Auswirkungen und den pädagogischen Umgang mit ungleichen Chancen und Diskriminierungserfahrungen von Schüler*innen. Mit Hilfe des Konzepts der Intersektionalität wird es möglich, einen differenzierten Blick auf die Identitäten von Schüler*innen, sowie der eigenen Person und als Pädagog*in zu gewinnen.

Einen Schwerpunkt setzen wir auf Rassismus in der Schule. Wir kontextualisieren Rassismus gemeinsam als ein gesellschaftliches Machtverhältnis, welches auf unterschiedlichen Ebenen wirkt und sich u.a. im Bildungssystem widerspiegelt. Folgende Fragen stehen dabei im Fokus: Wie wichtig ist die Auseinandersetzung mit Rassismus für Lehrkräfte im Schulkontext, wo sie u.a. Schüler*innen begegnen, die Rassismus erleben? Wie begegnen wir rassistischem bzw. rassistisch geprägtem Schulmaterial und Medien? Wie schaffen wir antirassistische Räume und Bewusstsein im Kollegium und in der Schulstruktur?

Das Ziel des Workshops ist, die Möglichkeit und Wirklichkeit von unterschiedlichen Wahrnehmungen, Lebenskonzepten und Existenzweisen, sowie die Prozesshaftigkeit der eigenen Realität anzuerkennen und zu schätzen. Wir wollen zu einem diskriminierungskritisch-reflexiven Umgang mit eigenen (pädagogischen) Handlungen, Normen und Regeln motivieren.

Workshopleitung: i-PÄD Kompetenzstelle intersektionale Pädagogik

Das Projekt „i-Päd – intersektionale Pädagogik“ existiert seit August 2011. Als Team von im Berufsleben stehenden Erzieher*innen, Pädagog*innen, Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen, Politikwissenschaftler*innen, Genderwissenschaftler*innen und Choreograf*innen arbeitet i-PÄD mit einem Konzept intersektionaler Pädagogik, das unterschiedliche Lebensrealitäten von Menschen und mögliche Diskriminierungen und Ausschlussmechanismen wahrnimmt und die Anerkennung der Komplexität von Identitäten in der Pädagogik fördern soll. Dabei geht es um die Identitäten von Kindern und Jugendlichen, sowie auch die Identitäten der Lehrer*innen, Erzieher*innen und aller anderen Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten.

Dauer: 10:00 – 17:00 Uhr
Spielort: Theater an der Parkaue