Schubladen auf! (14+)
Gegenwartsdramatik für junges Publikum
mit Sarah Kilter und Maria Milisavljević
mit Sarah Kilter und Maria Milisavljević
Zusammen mit dem theaterautor*innen-netzwerk ziehen wir die Schubladen auf und laden Dramatiker*innen mit ihren Texten zu uns ein. Jede Folge unserer Reihe wird von eine*r Theaterautor*in aus dem Netzwerk moderiert und widmet sich einem wichtigen Thema der Gegenwart.
In der dritten Ausgabe unserer Reihe bringt Maria Milisavljević Sarah Kilter und ihr Stück „Elfenbein“ mit zu uns. Das Stück entwirft eine parallele Welt mit Elfen, Feen, Elfenfeen und Zwergriesen und verwebt klug Themen wie Zugehörigkeit und Chancengleichheit mit Umweltverschmutzung und politischer Handlungsohnmacht. Wir sprechen darüber, welche Sprengkraft es hat, wenn gesellschaftliche Kategorien neu gedacht werden und dabei scheinbar ganz beiläufig die Möglichkeit einer besseren Welt entsteht.
Kooperation mit theaterautor*innen-netzwerk
Kooperation mit theaterautor*innen-netzwerk
„Elfenbein“
von Sarah Kilter
Moderation: Maria Milisavljević
Moderation: Maria Milisavljević
Gelesen von: Patrice Grießmeier, Theresa Henning und Ioana Nițulescu
Ganz in der Nähe einer stinknormalen deutschen Kleinstadt liegt ein Wald, der allen Menschen nur unter einem einzigen Namen bekannt ist: Müllheim. Das ist kein Scherz, denn in Müllheim gibt es außer der 1000-jährigene Eiche keinen einzigen Baum, der nicht täglich mit neuem Müll belagert wird. Auch sonst ist vieles in Müllheim ganz ähnlich wie in der uns bekannten Welt. Während Elf Rollo gerade seine Elfenbeine warm macht, um für die Bundeselfenspiele zu trainieren und Elfe Rizza nach einer Ausrede sucht, um den Sportwettkampf zu schwänzen, fragt sich Elfenfee Nikka wie jedes Jahr: Warum Elfenfeen von den Bundeselfenspielen ausgeschlossen sind?
Rizza und Rollo und alle anderen Elfen im Wald sind sich einig: „Eine Fee bleibt eine Fee und wird niemals eine Elfe sein, denn eine Fee besitzt kein Elfenbein!“ Doch Nikka hat genug von den radikalen Zuordnungen dieser Welt, sie will verstehen, was es heißt, zwei Dinge auf einmal zu sein. Deshalb begibt sie sich auf die Reise quer durch Müllheim auf der Suche nach Eseir, dem Sohn einer Riesin und eines Zwergs, und dabei begegnet sie nicht nur rostigen Wäscheständern, zerknautschten Plastikflaschen und alten Mikrowellen …
Ganz in der Nähe einer stinknormalen deutschen Kleinstadt liegt ein Wald, der allen Menschen nur unter einem einzigen Namen bekannt ist: Müllheim. Das ist kein Scherz, denn in Müllheim gibt es außer der 1000-jährigene Eiche keinen einzigen Baum, der nicht täglich mit neuem Müll belagert wird. Auch sonst ist vieles in Müllheim ganz ähnlich wie in der uns bekannten Welt. Während Elf Rollo gerade seine Elfenbeine warm macht, um für die Bundeselfenspiele zu trainieren und Elfe Rizza nach einer Ausrede sucht, um den Sportwettkampf zu schwänzen, fragt sich Elfenfee Nikka wie jedes Jahr: Warum Elfenfeen von den Bundeselfenspielen ausgeschlossen sind?
Rizza und Rollo und alle anderen Elfen im Wald sind sich einig: „Eine Fee bleibt eine Fee und wird niemals eine Elfe sein, denn eine Fee besitzt kein Elfenbein!“ Doch Nikka hat genug von den radikalen Zuordnungen dieser Welt, sie will verstehen, was es heißt, zwei Dinge auf einmal zu sein. Deshalb begibt sie sich auf die Reise quer durch Müllheim auf der Suche nach Eseir, dem Sohn einer Riesin und eines Zwergs, und dabei begegnet sie nicht nur rostigen Wäscheständern, zerknautschten Plastikflaschen und alten Mikrowellen …
Sarah Kilter
Sarah Kilter wurde 1994 in Berlin geboren und studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste. Seit 2020 arbeitet sie als freiberufliche Autorin für Theater und Hörspiel sowie als Drehbuchautorin für Film und Fernsehen. Ihr Theaterstück „White Passing“ ist eines von drei Gewinnerstücken der Berliner Autor:innentheatertage 2021, wurde am Deutschen Theater Berlin uraufgeführt und 2022 für den 47. Mülheimer Dramatikpreis nominiert. In der Kritiker:innen-Umfrage der Zeitschrift „Theater heute" wurde sie zur Nachwuchsdramatikerin 2022 gewählt. Die Serie „Lamia“, die in der ARD-Mediathek zu sehen ist, wurde von ihr entwickelt und geschrieben.
Maria Milisavljević
Maria Milisavljević, geboren 1982 in Arnsberg, studierte Englische Kulturwissenschaften, Englische Literatur und Kunstgeschichte und promovierte über Autorentheater am Londoner Royal Court Theatre. Von 2011 bis 2015 war sie am Tarragon Theatre in Toronto als Regie- und Dramaturgieassistentin engagiert. Seit 2013 war sie dort International Playwright-in-Residence. Mit ihrem Stück „Brandung“ gewann sie 2013 den Kleistförderpreis für junge Dramatik. Ihr Stück „Beben“ wurde für den Mülheimer Dramatikerpreis 2018 nominiert, sowie 2017 mit dem Autorenpreis des Heidelberger Stückemarktes und dem Else-Lasker-Schüler-Stückepreis ausgezeichnet. Neben ihrer Autorinnentätigkeit arbeitet Milisavljević als Übersetzerin.
Schubladen auf!
Gegenwartsdramatik für junges Publikum
Ein Ausloten der Perspektiven des Kinder- und Jugendtheaters auf die aktuellen Fragen unserer Zeit.
Mit „Schubladen auf!“ starten wir in der Spielzeit 2023/2024 eine neue Veranstaltungsreihe, bei der wir mit euch besondere oder auch wegweisende Kinder- und Jugendtheaterstücke der letzten Jahre (wieder-)entdecken möchten! Neben einer Lesung mit unserem Ensemble gibt es auch Gelegenheit zum Austausch über die kreativen Prozesse und Gedanken der Autor*innen – ein Abend voller Inspiration für alle, die sich für das Schreiben für junges Publikum begeistern.
Spielort: Foyer Bühne 4
ab 14 Jahren
Termin: 15. März 2024
Szenische Einrichtung: Sabine Salzmann